Vergleich
> Ortung per GSM+GPS
Bei der Ortung von
Personen und Objekten kann in der Telekommunikationstechnik auf ein
bereits bestehendes System und ein aufstrebendes System zurückgegriffen
werden.
Das bereits lange bestehende System ist die GSM Technik. Auf diesem Standard
basieren nahezu 80% aller Telefone. In über 200 Ländern versteht man
den GSM Standard. Dieser wird trotz der aufkommende GPS Technik
weiter ausgebaut.
Die GSM Technik ist
im Grunde ein Netz aus Sendemasten, Funktürmen und Verstärkern. Die
Vernetzung geschieht nach dem Peer to Peer Prinzip. Ein Handy wird von
einem Punkt identifiziert und erhält über den jeweiligen Sendepunkt
seinen Zugang zum Telefonnetz. Wird der Standort verändert, so wählt
sich das Handy automatisch am nächsten Punkt, eben den Sendemast eines
Mobilfunkbetreibers, wieder ein, ohne dabei den vorigen Punkt sofort zu
verlassen. Somit entsteht ein nahtloser Übergang, ohne das ein
Telefongespräch getrennt oder kurzzeitig unterbrochen wird. Allerdings
hat dieses einfache GSM Netz, was im Übrigen beliebig erweitert werden
kann, auch Grenzen. Bei zu vielen Mobiltelefonen in einem Sendebereich,
kann es zu Überlastung und letztendlich zum Zusammenbruch des Netzes führen.
Dazu ist die Genauigkeit einer Ortung sehr ungenau, in ländlichen
Gebieten ist GSM meistens sehr unzuverlässig, da Abweichungen bis zu
10km keine Seltenheit sind, je nachdem, wo sich die Sendemasten der
Mobilfunkbetreiber befinden. Da kann es schon mal vorkommen das das zu
ortende Subjekt sich schon mal einem Punkt befindet, der eigentlich
keinem Standort ausmachen kann.
Die Ortung über
das GPS Netz ist dagegen auch schon heute möglich und wesentlich
genauer im tracken und lokalisieren. Der Mobilfunkbetreiber ist in der
Lage, das jeweilige Handy auszumachen, wenn beispielsweise eine
Vermisstenanzeige bei der Polizei eingeht. Privatpersonen können mit
Hilfe eines GPS-Dienstes eine Ortung durchführen.
Die GPS-Ortung
geschieht praktisch entgegengesetzt des GSM Prinzips. Das Handy ist in
aller Regel an einem GPS Punkt angemeldet, Nun kann der
Mobilfunkbetreiber den Standort des GPS Moduls per Navigation ausfindig
machen. Wenn dies geschehen ist, lässt sich an der Empfangsstärke des
Handys die Entfernung zum GPS Modul errechnen. Sofern das Handy an zwei
Punkten angemeldet ist, kann eine relativ genaue Ortung ermöglicht
werden. Ist das Handy dagegen nur an einem Punkt angemeldet, kann nur
ein gewisser Bereich ausgemacht werden. Die ausgesendeten Wellen des
Empfängers verbreiten sich kreisförmig, das geortete Handy befindet
sich in einem bestimmten Radius. Wenn das Handy keine Verbindung zu
einem GPS Modul hat, dies ist dann der Fall wenn im Display
„Netzsuche“ erscheint, dann ist eine Ortung nicht möglich. Anhand
der aufgezeichneten Daten, lässt sich aber eine Spur erstellen. Diese
zeigt den Weg der letzten kontaktierten GPS Module, bis das Signal
abgebrochen ist. Sollte das Handy schon längere Zeit abgeschaltet sein,
dann ist eine Ortung trotz Spur unmöglich.
Die Ortung über das GPS
System ist wesentlich genauer. Hierzu werden mittlerweile insgesamt
30 Satelliten aus dem Weltall zur Verfügung gestellt. Das GPS System
entwickelte sich in den siebziger Jahren und wurde 1983 der Öffentlichkeit
zur Verfügung gestellt. Die Antreiber der Technik waren die Amerikaner,
genauer gesagt das amerikanische Verteidigungsministerium. Zurzeit
befinden sich nur wenige Handys mit integrierten GPS Empfänger auf dem
Markt, dagegen weit verbreitet sind kleine mobile Navigationsgeräte,
Smartphones oder Pocket PC’s.
In naher Zukunft wird sich
die Technik auch in den Handys wieder finden. Bevor die GPS Empfänger
in die Geräte implementiert werden können, muss gewährleistet werden,
dass die Geräte nicht schwerer und größer werden. Die Bedienung der
Handys muss ebenfalls genauso einfach bleiben wie bisher.
Das GPS System
funktioniert auf der gesamten Erdoberfläche. Die Satelliten kennen
untereinander ihren exakten Abstand und ermitteln den Abstand des Empfängers
auf der Erde. Damit die Ortung so präzise wie möglich geschehen kann,
sollten alle Komponenten der GPS Datenübertragungsstrecke mit der
gleichen Systemzeit synchron laufen. Die Satelliten machen dies, die
Empfänger können das aufgrund der dadurch entstehenden Größe nicht.
Eine Abweichung von 1 Millisekunde entspricht einer Abweichung von etwa
300 Metern. Damit die Systeme auf der Erde dennoch funktionieren, machen
die Satelliten automatisch eine Fehlerausgleichsrechnung. Im Grunde ist
die Ortung mit zwei Satelliten möglich, damit die Fehler so klein wie möglich
gehalten werden, werden mehrere Satelliten (6-8) in die Berechnung mit
einbezogen. Jeder zusätzlicher Satellit minimiert den Fehler um die Hälfte.
Mit der GPS Technik ist es
möglich, an jedem Standort und ohne Handyempfang, die jeweilige Person
zu orten. Mittlerweile gibt es schon Systeme, die bei einem
Verkehrsunfall selbstständig Hilfe holen und die Position durchgeben.
Dies könnte in Zukunft auch mit Handys möglich werden. Darüber hinaus
lassen sich empfindliche Personen wie Häftlinge auf ihren Freigängen
kontrollieren. Für den privaten Nutzer kann die GPS Lokalisierung auch
einen zusätzlichen Schutz bedeuten. Notsignale können abgegeben werden
oder Kinder im Notfall geortet werden.
Die rechtliche Seite sieht
keine Einwände gegen die GPS oder GSM Ortung, allerdings nur dann, wenn
eine Notsituation besteht. Das Telekommunikationsgesetz sieht vor, dass
die Ortung zur Standortbestimmung gerechtfertigt ist (vgl. § 3 Abs. 1
BDSG). Es dürfen allerdings keine Daten zu Werbezwecken oder zur Persönlichkeitsbildung
verwendet werden.
Die zukünftigen GPS
Handys stellen einen weiteren Meilenstein in der Kommunikation dar und
erhöhen damit die persönliche Sicherheit. Der damit entstehende
Komfort, beispielsweise stets ein Navigationsgerät in der Tasche zu
haben, steht außer Frage. Professionelle Ortungen stehen bei Firmen und
auch Privatpersonen mittlerweile hoch im Kurs. Firmen können hier
sicherlich über mobile Ortungen per GPS eine Menge Kosten sparen.
Mitarbeiter-Kontrolle in Punkto Arbeitszeit, Zeiterfassung per Handy,
Flottenmanagement, Fahrzeug-Kontrolle, Ausnutzung von Firmenfahrzeugen,
Routenplanung und vieles mehr sollen eine kräftige Ersparnis bringen.
|